Nebenjob in der Security-Branche - Voraussetzungen, Aufgaben und Gehalt

Nebenjob in der Security-Branche - Voraussetzungen, Aufgaben und Gehalt

Nebenjob in der Security-Branche - Voraussetzungen, Aufgaben und Gehalt

Donnerstag, 21. Januar 2021, 18:56 Uhr Nebenverdienst

Türsteher in der Disko oder Aufsicht in der Spielothek sind beliebte Nebenjobs für Menschen, die sich für Sicherheit und Ordnung engagieren möchten. Ist die Sachkundeprüfung §34a hierfür bei einigen Einsatzgebieten von Vorteil, so wird sie bei anderen zwingend vorgeschrieben. Für wen macht es also Sinn, diese zu absolvieren, wer braucht sie nicht und welche finanziellen Aspekte sind zu berücksichtigen?

Nebenjobs – so ist der Arbeitsmarkt

Unter Nebenjob wird landläufig eine sogenannte 450-Euro Stelle verstanden. Auch in der Sicherheitsbranche sind solche Angebote zu finden. In entsprechenden Inseraten ist immer wieder von der sogenannten Sachkundeprüfung §34a die Rede. Der Nachweis über die erfolgreich abgelegte Prüfung ist in einigen Einsatzfeldern Bedingung. Türsteher in der Disko oder Kaufhausdetektive benötigen ihn beispielsweise zwingend. Zudem eröffnet dieser Nachweis auch den Zugang zu Jobs, in denen die Sachkundeprüfung zwar nicht vorgeschrieben, aber gern gesehen ist.

Dieser Nachweis wird bei der IHK erworben. Es gibt Kurse, die auf diese Prüfung vorbereiten. Die Kosten für diese Vorbereitungskurse und die Prüfung können von verschiedenen Stellen gefördert werden. Die Praxis zeigt immer wieder, dass die Sachkundeprüfung kein Kinderspiel ist. Die Durchfallerquote ist recht hoch und die fachlichen Anforderungen sollten nicht unterschätzt werden.

Ist ein Interessent selbst nicht in der Situation, dass dieser Nachweis gefördert wird, kann es der Arbeitgeber ebenfalls versuchen, an Fördergelder hierfür zu kommen. Allerdings ist die Bereitschaft, Bildungsgutscheine für Angebote auszustellen, die keine Perspektive auf versicherungspflichtige Arbeit mitbringt, nicht sonderlich hoch. Mit einer guten Begründung können Jobcenter oder Arbeitsagenturen hier jedoch positiv entscheiden. Würde ein Geringverdiener beispielsweise mit dem Nebenjob auf die vollen 450 Euro Verdienst kommen und somit aus dem Leistungsbezug fallen, wäre dies ein Argument, die Sachkundeprüfung zu finanzieren. Ebenso natürlich die Aussicht auf eine spätere Ausweitung der Stelle.

Aktuell ist das öffentliche Leben weitgehend stillgelegt, trotzdem sind Sicherheitskräfte gefragt. Kontrollen zur Einhaltung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, können hier zu den Aufgaben gehören.

Mögliche Tätigkeiten für Sicherheitsfachkräfte

Die Einsatzgebiete für Sicherheitsfachkräfte sind sehr vielfältig. In erster Linie gilt hier natürlich der Veranstaltungsbereich. Konzerte, Sportveranstaltungen, Messen, Museen und Events, bei denen sogenannte Einlasskontrollen und Ordner für Sicherheit sorgen und vor unbefugtem Zutritt schützen sollen, sind bei den Sicherheitsfachkräften natürlich besonders beliebt, weil sich hier private Interessen ggf. mit dem Beruf kombinieren lassen. Doch auch Unternehmen setzen Pförtner ein oder prüfen die Zugangsberechtigung von Personen und suchen hier Aushilfen.

Begleitung und Überwachung von Geldtransporten oder auch die Sicherung von Verkaufsläden, Kassen und Personal zu kritischen Zeiten, gehören ebenfalls zu den Aufgaben von Sicherheitsfachkräften. Da die kritischen Zeiten im Handel in der Regel früh morgens und spät abends sind, gibt es hier viele Angebote für Nebenjobs. Auch der Schutz vor Diebstählen und die Ladenüberwachung wird von Sicherheitsfachleuten übernommen (Ladendetektive).

Öffentliche Einrichtungen haben Sicherheitsdienste, die teilweise von privaten Unternehmen gestellt werden. Auch Verwaltungen haben inzwischen verlängerte Öffnungszeiten für Berufstätige, in denen die Sicherheitsfirmen gern Aushilfen einsetzen.

In öffentlichen Verkehrsmitteln sind Fahrausweiskontrolleure oft in Begleitung von Sicherheitsfachkräften oder haben diesen Nachweis selbst erbracht.

Der Personenschutz bei Politikerbesuchen und Auftritten Prominenter, aber auch zur Sicherung im privaten Bereich etc. ist ein weiteres spannendes Feld, in dem Sicherheitsleute gefragt sind. Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünfte werden rund um die Uhr bewacht. wo Personen- und Objektschutz ausgeübt wird.

Die Coronapandemie hat zudem ganz neue Beschäftigungsfelder für Sicherheitsleute aufgetan. Kliniken lassen beispielsweise den Zutritt von Personal, Patienten und Besuchern kontrollieren, Masken verteilen und dafür sorgen, dass Sicherheitsabstände eingehalten werden.

Ganz beliebt sind Nebenjobs im Objektschutz. So lassen Autohäuser beispielsweise ihr Firmengelände überwachen oder große Unternehmen die Grundstücksgrenzen ablaufen, um Eindringlinge aufzuspüren oder auch abzuschrecken.

Wer ist für den Sicherheitsdienst geeignet?

Für diese Tätigkeiten eignen sich Personen, die eine gewisse gesundheitliche Verfassung und Mobilität mitbringen. Die psychische Belastbarkeit sollte hoch sein. Charakterlich ist es von Vorteil, wenn Interessenten eher ruhig sind und deeskalierend einwirken können. Kommunikation und Umgang mit Menschen, sind Kernaufgaben im Alltagsgeschäft. Auf diese wird in den Vorbereitungskursen auf die Sachkundeprüfung eingegangen. Trotzdem sollte eine gewisse Freude an der Arbeit mit Menschen gegeben sein.

Abgesehen von den persönlichen Eigenschaften, gibt es einige Vorgaben, die geprüft werden, bevor die Zulassung zur Prüfung erfolgt. So muss das Führungszeugnis frei von Einträgen sein, da die Zulassung sonst verweigert werden kann.

Der Führerschein ist von großem Vorteil, da die Einsatzorte variieren können und die Arbeitszeiten oft nicht mit dem öffentlichen Personennahverkehr harmonisieren.

Auf Sprachkenntnisse der deutschen Sprache wird großen Wert gelegt. Ohne ein gutes Sprachniveau ist auch die Sachkundeprüfung kaum zu bestehen. Fremdsprachenkenntnisse sind natürlich immer gern gesehen, vor allem wenn es um den Einsatz bei Veranstaltungen mit multikulturellem Publikum oder in touristischen Zielen geht. In Grenzgebieten wird in den Stellenanzeigen oft der Wunsch nach Grundkenntnissen in der Sprache der angrenzenden Länder geäußert.

Sachkundeprüfung – eine Entscheidungshilfe

Wie eingangs erwähnt, ist die Sachkundeprüfung inhaltlich eine ziemlich große Hürde. Ob es sich lohnt, die Anstrengung auf sich zu nehmen, und die Prüfung abzulegen, hängt davon ab, wie die eigenen beruflichen Ziele gesteckt sind. Soll die Arbeit im Sicherheitsbereich auf den regionalen Sportverein orientiert sein und nicht weiter verfolgt werden, kann auf die Sachkundeprüfung durchaus verzichtet werden. Gehen die Gedanken aber soweit, dass die Sicherheitsbranche das Haupteinkommen sichern soll, lohnt es sich auf jeden Fall, diesen Nachweis so früh wie möglich zu erwerben. Mehrjährige Berufserfahrung kann die Gedanken bei den Prüfungsfragen tatsächlich beeinträchtigen, denn dass Praxis und Routine nicht immer auch theoretisch korrekt sein müssen, kennen wir aus vielen Bereichen. Je früher die Sachkundeprüfung also absolviert wird, desto weniger kann die Erfahrung zu Fehlantworten führen.

Um selbst ein Unternehmen im Sicherheitsbereich und Wachschutz gründen zu dürfen, ist dieser Nachweis zwingend notwendig. Ebenso, wenn Teams geleitet werden sollen. Dieser Nachweis verhilft also zu verantwortungsvolleren Aufgaben im Angestelltenverhältnis und kann Türöffner in die Selbstständigkeit sein.

Hängt die Entscheidung für oder gegen diese Prüfung von den Finanzen ab, so sollten Fördermöglichkeiten geprüft werden. Die Sachkundeprüfung kann grundsätzlich zwar auch ohne einen Vorbereitungskurs absolviert werden, davon ist aber abzuraten. Die Inhalte beziehen sich weitgehend auf Gesetzestexte und Bestimmungen, die erklärungsbedürftig sind. Zudem haben die Bildungsanbieter üblicherweise alte Prüfungen zur Verfügung oder nachgestellt, um diese zu trainieren und den Teilnehmern damit Sicherheit zu verschaffen, die Prüfung auch bestehen zu können.

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